Und wo gehen wir hin?
Diese Entscheidung hat mindestens genau so lange gedauert wie die Hausanbieterwahl. Was muss man nicht alles
berücksichtigen:
-
Nicht alle Banken bieten alle Beleihungswerte. Je höher die Beleihung, desto dünner wird es.
-
Nicht alle Banken wickeln KfW - Kredite mit ab. Die können aber sehr wichtig sein.
-
Bei manchen Banken werden die KfW - Anteile nicht beim Beleihungswert berücksichtigt. das kann viele Zinsen sparen.
-
Was kostet die Möglichkeit, 5 oder 10% Sondertilgungen pro Jahr einzubringen?
-
Ab wieviel Monaten zahlt man Bereitstellungszinsen? (Die sind im Moment höher als die Kreditzinsen!)
Tipps:
-
Wenn ihr Angebote mehrerer Banken einholt, zieht vorher eine Schufa - Auskunft und nehmt sie mit. Und untersagt der
Bank explizit Schufa - Anfragen. Sonst kann es passieren, dass ihr ab der dritten oder vierten Bank nur noch Absagen kassiert. Die schauen nämlich in die Schufa, sehen
mehrere offene Anfragen (die sind 10 Tage sichtbar, wenn alles korrekt läuft), schließen daraus, dass mehrere Kreditanfragen nicht geklappt haben und vermuten versteckte
Probleme.
-
Echte 100% - Finanzierungen sind sehr selten und
teuer. Eigenkapital von 10% erweitert die Auswahl ganz erheblich.
-
Versucht, mit Sondertilgungen zu arbeiten. Durch den
Zinseszinseffekt haben 2.000 € im zweiten Jahr einen tollen Effekt. Und ansparen für das Ende der Zinsbindung ist bei den aktuellen Sparzinsen völlig sinnlos.
-
Lasst Reserven im Monatsbudget. Es geht immer irgend etwas schief, 100% schafft keiner. Und Nachfinanzierungen kosten leicht den doppelten oder dreifachen Zinssatz,
das sprengt jeden Rahmen. Dann lieber die Reserven, die man nicht gebraucht hat / braucht, in Sondertilgungen stecken.
Viele im Bekanntenkreis haben sehr gute Erfahrungen mit Kreditvermittlern wie Dr. Klein und anderen gemacht. Andere haben super
Konditionen bei Direktbanken bekommen.
Unsere Erfahrungen (eine Direktbank, ein Kreditvermittler des Hausanbieters, eine Filialbank):
-
Die wenigsten interessiert die langfristige Perspektive. Uns wurden im Alter von etwas unter 50 Jahren Varianten mit 39
Jahren Laufzeit angeboten. Es scheint, dass die Banken davon ausgehen, dass nach der Zinsbindung oder bei Renteneintritt so viel bezahlt ist, dass im schlimmsten Fall bei einer
Zwangsversteigerung genug für sie übrig bleibt. Es ist daher unabdingbar, für die gesamte Laufzeit zu planen, besonders, wenn man eventuell vor Renteneintritt aufhören möchte
/ muss zu arbeiten (Gesundheit, Altersteilzeit,...).
-
KfW - Kredite haben eine maximale
Zinsbindung von 10 Jahren. Danach gibt es den dann marktüblichen Zins (das ist ein Riesensprung in vielen Fällen!), manchmal sogar deutlich darüber. Eventuell ist eine Umschuldung zur
durchleitenden Bank möglich, aber oft auch teuer. Also schließt eine Laufzeit in Höhe der Zinsbindung ab oder sorgt vor, dann komplett zu tilgen. Das sagt einem
keiner!
-
Wir haben letztendlich
bei der größten deutschen Filialbank einen Zins um
mehr als 1% günstiger bekommen als bei der Direktbank und als vom Kreditvermittler. Aber das wird nicht übertragbar sein, es soll nur ein Anreiz sein, alle Möglichkeiten zu prüfen. Nicht
immer ist alles aus dem Internet das
preiswerteste.
-
Vergleiche im Internet haben uns nichts gebracht, in keinem einzigen Portal konnten GENAU unsere
Bedingungen eingegeben
werden.
-
Es scheint, dass manche
Banken Grenzen haben, was ein Haus kosten darf. Man bekommt dann ein 100m² - Haus mit 600 m² Grundstück für 200.000 € zu 100% finanziert, aber das selbe Objekt für 300.000 € nicht,
selbst wenn das Einkommen passt und die Differenz sich in der Ausstattung (also wertsteigernd) wiederfindet. Die nennen auch lustige Durchschnittsgrundstückspreise aus ihrer Datenbank, dafür
gibt es im echten Leben nur Schrott. Das ist teilweise nicht sehr praxisbezogen, aber wird so
gelebt.
-
Es ist ein gern verwendetes Argument der Banker, dass eine geringere Eigenkapitalquote den Zinssatz erhöht,
weil das Risiko größer wäre. Nur, dass das ja gar nicht stimmt. Die meisten Probleme treten nach der Zinsbindung auf. Dann ist der Kredit lange komplett
verbraucht. Aber das Eigenkapital auch, egal wie viel % es waren. Aber in beiden Fällen ist schon so viel abgezahlt, dass bei einer Zwangsversteigerung die Bank ihr Geld bekommt. Einen
Unterschied macht das eigentlich nur in den ersten vier Jahren, da passiert aber am wenigsten. Das aber auch nur für den Hinterkopf, bei den Beleihungsgrenzen und Zinsstaffeln für höhere
Beleihung waren unsere Banken gar nicht
flexibel.